Gotthardlokomotiven
Viele Lokomotivtypen wurden in erster Linie für die Gotthardbahn gebaut und wurden daher auch Gotthardlokomotiven genannt. Alle Lokomotiven waren dem Depot Erstfeld zugeteilt.
Typ | Serie | Baujahr | Leistung | Gewicht | max. (km/h) |
Dampflok | 701-811 | 1902- |
|
| 100 |
Dampflok | 2951–2978 | 1913- | 1070 |
| 65 |
E-Lok | 12303 -12342 | 1920- | 2040 | 107 | 75 |
E-Lok | 12501 -12506 | 1922 | 2400 | 128 | 65 |
E-Lok | 14266 -14285 | 1921- | 2240 | 128 | 65 |
E-Lok | 13251 - 13265 | 1920- | 3640 | 126 | 75 |
E-Lok | 13301- | 1926- | 2460 | 131 | 75 |
E-Lok | 11801 | 1931 | 6240 | 246 | 100 |
E-Lok | 10801- | 1941- | 5540 | 105 | 125 |
E-Lok | 11401- | 1952- | 6000 | 120 | 125 |
E-Lok | 11101- | 1964- | 6320 | 80 | 140 |
E-Lok | 11601- | 1972- | 9711 | 120 | 140 |
Tabelle by gotthardbahnmodell.ch
Der Vekehr und der Gütertransport über den Gotthard nahm nach der Elektrifizierung in den 1920er Jahren stark zu. Es brauchte für die Rampe mehr leistungsfähige Lokomotiven mit mehr Anhängelast. Damit die Lokomotiven mehr Reibungsgewicht auf den Gleisen erzeugten, mussten aufwändige Doppeltraktionen durchgeführt werden. Man glaubte die Lösung mit der imposanten Ae 8/14 11801 (SLM Winterthur, BBC Baden) mit 6240 PS, 250t Gewicht, ~700t Anhängelast, mit acht Triebachsen und 100 km/h Spitze gefunden zu haben. Ohne Umhenken konnte man z.Bsp. von Luzern bis Biasca durchfahren. Im Flachland war die Lok überdeminsioniert und unwirtschaftlich, am Berg konnte sie voll ausgenützt werden. Die ``8/14`` setze man 1931 bis 1975 für den Reise- und Güterzugverkehr in Betrieb. Dabei hatte man sich anfangs mehr auf die Lokomotiven konzentriert, als auf die Haken der Güterwagen. Die schränkten die Zugkraft der Lokomotiven anfänglich ein.
Die legendäre Ae 6/6
Die ersten zwei Ae 6/6 11401 (TI)und 11402 (UR) wurden 1952 als Prototypen in Betrieb genommenen und vermochten am Berg mit ihrer Leistung von 6000 PS 650 t bei 75km/h zu befördern. Auf den Talstrecken konnte die Anhängelast auf 1600 t gesteigert werden. Bis 1966 wurden 120 Maschinen dieses Typs Ae 6/6 gebaut und ausgeliefert. Die ersten 25 Maschinen Ae 6/6 erhielten eine Chrom-Zierleiste. Jeder Maschine wurde der Name eines der damaligen 25 Kantone der Schweiz verliehen. Die restlichen 95 Maschinen erhielten die Namen von wichtigen Bahnstationen der Schweiz. Die Hauptwerkstätte in Bellinzona enthielt ein grosses Ersatzteillager, so dass die Maschinen innerhalb kürzester Zeit instand gesetzt werden konnten. Später wurden sie durch die Baureihen Re 4/4 II, Re 4/4 III und Re 6/6 überholt und weitgehend vom Gotthard abgezogen.
Die Ae 6/6 wurde u.a nicht mehr am Gotthard eingesetzt, weil sie besassen keine Vielfachsteuerung, was sich im Betrieb als grosses Hindernis herausstellte. Die Aufrüstung wäre zu teuer und komplex gewesen. Hinzu kam, dass die Ae 6/6 mit ihren 3-achsigen Drehgestellen eine starke Abnützung des Oberbaus bewirkten und aus diesem Grunde für die engen Radien des Gotthards nicht ideal waren. Zudem handelte es sich um eine Maschine, welche auf den steigungslosen Zufahrtslinien nicht schneller als 110 km/h fahren konnte. Das Bedürfnis nach einer kräftigen und schnellen Lok mit 6 Triebachsen war jedoch noch vorhanden. Deshalb wurde die Re 6/6 mit drei Drehgestellen gebaut.
Zur Illustration der Leistungs-Entwicklung der Lokomotiven folgender Vergleich: Die zwischen 1900 und 1910 ausgelieferte Dampflokomotive A 3/5 erbrachte eine Leistung von 800 Kilowatt, während eine heutige Re 6/6 7900 Kilowatt auf die Schienen bringt, also fast das zehnfache.
weitere detaillierte Angaben unter www.gotthardbahn.ch